Ein Abschied in Etappen

Die letzte Hochzeit

Manchmal fühlt sich ein Abschied nicht wie ein einzelner Moment an, sondern wie eine Reihe kleiner Wellen, die immer wieder ans Ufer schlagen.
Gestern war so eine Welle.
Ich habe meine letzte Hochzeit fotografiert. Ein Tag voller Liebe, Lachen, bewegender Momente – und doch schwang zwischen den Bildern, die ich festhielt, ein leiser Unterton mit: Es ist das letzte Mal.

Das Studio in neuen Händen

Und dann, fast zeitgleich, die andere Nachricht:
Eva hat den Mietvertrag für mein geliebtes Fotostudio unterschrieben.
Ein kurzer, unscheinbarer Akt auf Papier – und doch so endgültig. Jetzt ist alles amtlich.
Mein Studio, das so viele Geschichten, Gesichter und Begegnungen gesehen hat, wird bald in neue Hände übergehen. Hände, von denen ich weiß, dass sie mit genauso viel Herz arbeiten werden. Das macht es leichter. Und trotzdem … es ist ein Stück von mir, das ich loslasse.

Zwischen Wehmut und Vorfreude

Ich merke, wie diese Mischung aus Wehmut und Vorfreude in mir arbeitet.
Da ist Dankbarkeit für all die Jahre, in denen ich Menschen vor meiner Kamera begleiten durfte. Für jedes Lächeln, das ich einfangen konnte. Für die Geschichten, die ich erzählen durfte.
Und gleichzeitig ist da diese leise, unaufhaltsame Stimme in mir, die sagt: „Es ist Zeit. Zeit für neue Geschichten. Zeit, Deinen Traum zu leben.“

Ein neuer Horizont

Bald werde ich mein Studio verlassen. Bald werde ich in „Möhre“ sitzen, mit der Weltkarte im Kopf und einem offenen Horizont vor Augen. Aber gestern – gestern habe ich noch einmal gespürt, warum es mir so schwerfällt, diesen Ort, diese Arbeit, dieses Kapitel hinter mir zu lassen.
Es war ein Tag, an dem ich Abschied nahm – und gleichzeitig einen Schritt ins Unbekannte wagte.

Abschiede sind der Preis für neue Anfänge – und manchmal ist genau darin die größte Freiheit verborgen.