Hamburg – Abschied auf Zeit

Es war ein seltsames Gefühl, als ich in Hamburg ankam.
Wissen, dass dies vorerst meine letzte Nacht in Europa in der Möhre sein würde. Mein Zuhause auf Rädern stand da, robust wie immer, und doch schien sie stiller zu sein als sonst – fast so, als wüsste sie, dass wir uns trennen würden. Ich habe sie gerne dort abgegeben, auch wenn mir das Herz ein wenig schwer wurde.
Natürlich schwirren einem tausend Gedanken durch den Kopf. Ob alles gut geht. Ob sie heil ankommt. Man hört ja so viele Geschichten – von Schäden, Verzögerungen, Missverständnissen. Aber dann denke ich mir: Möhre ist kein Ausstellungsstück, sie ist zum Reisen gebaut. Ein Kratzer hier, ein bisschen Staub da – das gehört zu ihr. Und irgendwie passt es zu uns beiden.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, blieb mir noch Zeit, Hamburg zu erleben.
Ich ließ mich einfach treiben – vorbei an der Speicherstadt, wo die Backsteinmauern in der Sonne glühten, hinüber zur Elbphilharmonie, die wie ein riesiges Segel über dem Wasser schwebt. Von dort bin ich mit der Bahn Richtung St. Pauli gefahren.
Ich wollte noch einmal dieses Lebensgefühl spüren – laut, lebendig, ein bisschen wild.
Irgendwo zwischen kleinen Läden, bunten Häusern und Straßenkunst kam ich in ein alternatives Viertel, dessen Namen ich gar nicht kenne. Aber das war auch egal. Manchmal zählt nicht, wie ein Ort heißt, sondern wie er sich anfühlt. Und dieser fühlte sich frei an.
Zum Abschluss ging ich „Zum Schellfischposten“.
Ein Ort voller Geschichten, Hafenluft und Musik – irgendwie echt, irgendwie norddeutsch. Ich saß da, führte coole Gespräche mit fremden Menschen und als ich ging, wurde mir bewußt: Jetzt geht’s wirklich los.
Später wurde es Zeit, zum Bahnhof zu fahren. Zurück nach Mettmann, um die letzten Dinge vorzubereiten.
Die Reise hat da eigentlich schon begonnen – in dem Moment, als ich Hamburg den Rücken kehrte und Möhre auf dem Hafengelände zurückließ.
Manchmal beginnen große Abenteuer ganz leise.
PS: Ich gebe zu – ein bisschen Herzklopfen bleibt. Aber ich vertraue darauf, dass Möhre das schafft. Schließlich ist sie gebaut fürs Unterwegssein, genau wie ich. Drückt ihr die Daumen – das nächste Wiedersehen wird auf der anderen Seite des Atlantiks sein. 🌎🧡

Irgendwo zwischen Traum und Abenteuer, auf den Straßen der Freiheit. Mit meinem treuen LKW
entdecke ich atemberaubende Landschaften, begegne spannenden Menschen und lasse mich von
neuen Kulturen inspirieren. Die Welt ist groß, und jede Reise birgt unzählige Geschichten,
die nur darauf warten, erzählt zu werden.