Meine Gedanken

Die leise wachsende Sehnsucht
Es begann nicht mit einem Koffer in der Hand, sondern mit einem Gedanken. Einer Idee, die leise an mir nagte, wie ein Lied, das man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Es war kein Fernweh im klassischen Sinn, sondern eher eine Ahnung von Weite. Ein inneres Ziehen, das sagte: Da draußen wartet mehr – mehr Himmel, mehr Stimmen, mehr Leben.
Urlaub? Nein, ich will reisen
Urlaub macht man, um auszuruhen. Reisen – das ist etwas anderes. Reisen bedeutet, sich einzulassen. Auf unbekannte Wege, auf Menschen, deren Sprache man nicht spricht, auf Gerüche, die man nie zuvor gerochen hat. Es heißt, sich morgens vor einer fremden Landschaft die Augen zu reiben und zu staunen wie ein Kind. Für mich ist Reisen kein Abhaken von Sehenswürdigkeiten, sondern ein Eintauchen. Ein Zuhören. Ein Mitfühlen.
Ich will nicht hinter Fensterscheiben sitzen und durch Städte rauschen – ich will stehenbleiben. Reden. Lachen. Lernen. Ich will die Welt mit Respekt und Neugier betrachten. Das ist mein Verständnis von Reisen. Und genau das ist es, was mich antreibt.
Eine Freiheit, die nicht selbstverständlich ist
Vielleicht liegt es an meiner Vergangenheit. Ich bin in einem Land groß geworden, in dem Grenzen real waren – nicht nur auf der Landkarte, sondern auch im Kopf. Als Kind in der DDR war das Wort "Reisen" fast schon ein Märchen. Da ich direkt in Sonneberg, ein kleiner Ort an der Bayrische Grenze, aufgewachsen bin, wusste ich schon als Kind, was Freiheit bedeutet. Freiheit ist kein Geschenk, es ist etwas, das man bewahren und beschützen muss.
Heute weiß ich: Das Unterwegssein ist für mich mehr als Bewegung. Es ist ein Ausdruck von Freiheit. Eine Freiheit, die ich tief schätze – gerade, weil sie mir nicht in die Wiege gelegt wurde.
PS: Ich bin noch nicht gestartet. Möhre – mein treuer LKW – steht bereit, aber noch bin ich Zuhause. In meinem geliebten Fotostudio. Die Reise beginnt bald. Und wenn sie beginnt, dann mit offenen Augen, offenem Herzen – und mit ganz viel Lust auf das Leben.