Mit dem Bus durch Montevideo
... und mitten hinein ins Leben
Wenn man in einer neuen Stadt ankommt, gibt es viele Wege, sie kennenzulernen. Zu Fuß schlendert man durch Gassen, mit dem Taxi kommt man schnell von A nach B — doch in Montevideo habe ich mein ieblingsverkehrsmittel entdeckt: den Bus.
Warum?
Weil man hier nicht einfach nur von einem Ort zum anderen fährt. Man taucht ein.
Der Bus ist Montevideo. Laut, lebendig, ein bisschen chaotisch – und gleichzeitig voller Herz.
Schon an der Haltestelle spürt man die Stadt. Menschen stehen, reden, trinken Mate, blinzeln in die Sonne. Manche lächeln zurück, manche sind tief in Gedanken. Und dann kommt er — der Bus. Nicht exakt nach Plan, sondern wenn er kommt. Und ich mag das. Es lässt Raum für Gelassenheit.
Es gibt unzählige Linien, sie durchziehen die Stadt wie Adern.
Google Maps hilft dabei, die richtige Route zu finden — auch wenn die Uhrzeiten dort eher freundliche Empfehlungen als verlässliche Angaben sind. Manchmal kommt ein Bus fünf Minuten zu früh. Manchmal zwanzig Minuten zu spät. Hier wartet man nicht auf die Zeit — hier wartet man auf den richtigen Bus.
Ich habe schnell gemerkt, dass ich lieber auf eine direkte Linie warte, statt umzusteigen. Es gibt fast immer eine, die ans Ziel führt — und während man wartet, schaut man, hört man, lernt man. An den Haltestellen gibt es keine Fahrpläne, nur Liniennummern. Und wenn der Bus endlich auftaucht, heißt es: Hand rausstrecken, sonst fährt er einfach weiter.
Bezahlt wird direkt beim Fahrer — 62 Pesos, am besten mit Kleingeld. Dann findet man einen Platz am Fenster, lehnt sich zurück und lässt Montevideo vorbeiziehen. Alte Häuser, stolz und bröckelnd zugleich. Bunte Viertel, kleine Cafés, Händler, Musik, Straßen voller Leben. Und plötzlich: der Palacio Legislativo, ganz selbstverständlich neben einem alltäglichen Halt — Monument und Alltag zugleich.
Jede Fahrt zeigt ein anderes Gesicht.
Und jede Fahrt erinnert mich daran, warum ich reise: nicht um Sehenswürdigkeiten abzuhaken, sondern um Rhythmus zu spüren.
Busfahren in Montevideo ist günstig.
Aber sein Wert?
Unbezahlbar.
Es ist das ehrlichste Ticket in diese Stadt.
Ein Fenster zu ihrem Tempo, ihren Menschen, ihrer Energie.
Und genau deshalb liebe ich es.
Weil man nicht nur von A nach B kommt — sondern mitten hinein in das lebendige, warme und wunderbare Montevideo.
PS: Wenn du verstehen willst, wie Montevideo wirklich fühlt — steig ein, lehn dich ans Fenster, und lass die Stadt an dir vorbeiziehen. Und vergiss nicht: Warten, lächeln, Hand rausstrecken ;-).


Irgendwo zwischen Traum und Abenteuer, auf den Straßen der Freiheit. Mit meinem treuen LKW
entdecke ich atemberaubende Landschaften, begegne spannenden Menschen und lasse mich von
neuen Kulturen inspirieren. Die Welt ist groß, und jede Reise birgt unzählige Geschichten,
die nur darauf warten, erzählt zu werden.