Montevideo – Zwischen Geschichte, Architektur und Geschmack

Montevideo – Zwischen Geschichte, Architektur und Geschmack

Kategorie Reiseberichte Datum 22.10.2025 Autor GABI

Montevideo ist eine Stadt mit Geschichte – man spürt sie in jedem Stein, in jeder Fassade, in jedem Straßenzug.


Die Altstadt, die Ciudad Vieja, ist ihr Herz.

Hier begann alles: schmale Gassen, Kopfsteinpflaster, alte Gebäude aus der Kolonialzeit. Viele davon sind liebevoll restauriert, andere tragen den Staub der Jahre wie ein Ehrenzeichen. Zwischen ihnen liegen kleine Bars, Galerien, Läden und Restaurants, die abends in warmes Licht getaucht werden.


Ich liebe es, hier einfach durchzuschlendern – ohne Ziel, ohne Plan.

Man hört Musik aus offenen Fenstern, sieht Menschen, die tanzen, reden, lachen. Die Häuser erzählen Geschichten von einer Zeit, in der Montevideo ein wichtiger Handelshafen war, ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt. Heute wirkt alles ein wenig verblasst, aber genau das macht den Charme aus: die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, Stolz und Gelassenheit.

In der Ciudad Vieja endet irgendwann alles an der Rambla – dieser langen Promenade am Río de la Plata. Dort trifft Geschichte auf Meer, Stille auf Bewegung.


Was das Essen betrifft, hatte ich anfangs große Erwartungen.

Uruguay ist bekannt für sein Fleisch – Asado, gegrillt, über offenem Feuer zubereitet. Doch so sehr Fleisch hier Teil der Kultur ist – meins war es nicht. Vielleicht liegt es am Geschmack, vielleicht einfach daran, dass ich es nicht so fettig mag. Also bin ich irgendwann bei Nudeln gelandet – schlicht, ehrlich, gut.


Essen gehen ist in Montevideo kein Schnäppchen.

Viele Restaurants sind charmant, aber teuer. Darum habe ich oft selbst gekocht, mit dem, was die kleinen Märkte hergeben: frisches Gemüse, Pasta, Obst, Brot. Und ehrlich gesagt – das war genau richtig.


Denn Essen ist hier mehr als satt werden: es ist ein soziales Ereignis, ein Zusammensein. Man sitzt lange, redet, teilt, lacht. Vielleicht schmeckt das Essen deshalb den Menschen hier besser – weil sie sich Zeit dafür nehmen.


Was mir auch aufgefallen ist: Bier trinkt man hier selten allein.

In Montevideo ist es üblich, sich eine große, meist ein Liter große Flasche zu teilen – ganz selbstverständlich. Man sitzt zusammen, bestellt ein Bier, und ein Glas wandert von Hand zu Hand. Niemand hat es eilig, niemand zählt, wie viel wer trinkt. Es geht nicht ums Bier selbst, sondern um das Dazusitzen, um die Gemeinsamkeit. Dieses Teilen – ob von Mate, Essen oder Bier – zieht sich durch alles in dieser Stadt. Vielleicht ist genau das das Geheimnis von Montevideo: dass hier keiner wirklich allein ist.


Montevideo ist eine Stadt, die atmet.
Nicht laut, sondern gleichmäßig – durch ihre Geschichte, ihre Gebäude, ihre Menschen. Und während ich durch die Altstadt gehe, an alten Balkonen vorbeikomme, an Mauern, die Geschichten erzählen, denke ich: Hier ist alles im Fluss – Vergangenheit, Gegenwart, Geruch von Asado und das leise Klappern von Geschirr in den Straßenrestaurants.




PS: Man muss Montevideo nicht verstehen – man muss es einfach erleben. Mit offenen Augen, leerem Magen und genug Zeit, sich treiben zu lassen.

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