Soljanka – ein Topf voller Erinnerungen

Soljanka – ein Topf voller Erinnerungen

Kategorie Kochrezepte Datum 09.10.2025 Autor GABI

Soljanka, Gabis Geheimrezept


Es gibt Gerichte, die sind mehr als nur Essen. Sie sind ein Stück Kindheit, ein Stück Heimat – und manchmal auch ein kleines Missgeschick mit glücklichem Ausgang. So war es jedenfalls bei meiner ersten Soljanka.


Ich kann mich noch genau erinnern: Ich war 19 Jahre alt, frisch verliebt, die erste gemeinsame Wohnung, die erste eigene Küche. Alles war aufregend neu. Ich wollte Paprikaschnitzel machen – ein Klassiker, einfach und lecker, dachte ich. Nur hatte ich statt edelsüßem Paprikapulver die scharfe Variante erwischt. Das Ergebnis? Unessbar. Mein erster kulinarischer Totalschaden.


Doch wer mich kennt, weiß: Wegwerfen kam nie infrage. Also habe ich improvisiert – und plötzlich stand da etwas ganz anderes auf dem Herd. Ich schnitt die Schnitzel in Streifen, fügte alles Mögliche hinzu, was ich finden konnte – Paprika, Gurken, Tomaten, ein Schuss Gurkenwasser, und am Ende duftete nach Soljanka.


Damals, in den Gaststätten, war Soljanka ein Alltagsgericht. Eine Suppe, in der alles landete, was übrig war – Wurst, Fleisch, Zwiebeln, Gurken. Es wurde gekocht, was da war, und doch entstand jedes Mal ein ganz eigener Geschmack. Diese Mischung aus Säure, Schärfe und herzhaften Aromen – das war Heimat im Suppentopf.


Heute koche ich meine Soljanka bewusst. Mit Liebe, Zeit und guten Zutaten.
Hier ist mein Rezept für einen großen Topf voller Erinnerung und Wärme – für rund acht Portionen:




Zutaten

  • 1 kg Rindfleisch
  • 400 g Salami
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen (wer mag)
  • 2 grüne Paprika
  • 2 gelbe Paprika
  • 1 großes Glas Gewürzgurken (inklusive Sud)
  • 1 Glas Letscho
  • 1 große Dose Tomaten (stückig)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz, Pfeffer, Paprika
  • frische bunte Chilischoten
  • Schmand
  • 2 Biozitronen




Zubereitung

  1. Das Rindfleisch in schmale Streifen schneiden und scharf in etwas Öl anbraten, bis es schön gebräunt ist. Dann die Salami in Streifen schneiden, hinzufügen und mitrösten. Mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen.

  2. Inzwischen die Zwiebeln achteln, zugeben und glasig werden lassen. Dann die gewürfelten Paprika hinzufügen, ebenfalls kurz anbraten. Jetzt die Gewürzgurken klein schneiden und in den Topf geben – die Reihenfolge ist wichtig, damit sich die Aromen richtig verbinden. Zum Schluss den Knoblauch auspressen und kurz mitbraten.

  3. Nun mit dem Gurkensud ablöschen – das ist das Geheimnis der echten Soljanka! Dann das Lorbeerblatt, das Tomatenmark, das Letscho und die Tomatenstücke hinzufügen. Mit kochendem Wasser auffüllen, bis alles bedeckt ist. Leicht köcheln lassen, etwa 30 Minuten, und am Ende nochmals abschmecken.

  4. Dazu Zitronenscheiben, klein geschnittene Chilischoten und einen Löffel Schmand servieren. Jeder kann sich seine Suppe selbst verfeinern – ganz wie früher in den guten alten Zeiten.




Manchmal denke ich: Dieses Rezept erzählt ein Stück meiner Geschichte. Es erinnert mich daran, dass aus Fehlern oft die besten Dinge entstehen. Und wenn ich heute in meiner Küche stehe, der Duft von Paprika und Tomaten in der Luft liegt, dann weiß ich: Diese kleine Improvisation damals war vielleicht der Anfang meiner ganz eigenen kulinarischen Freiheit.




PS: Wer einmal Soljanka mit Liebe gekocht hat, wird sie nie wieder vergessen – sie ist wie eine Umarmung aus vergangenen Tagen.

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