Spaghetti mit Seele

Jeder, der mich ein bisschen kennt, weiß: Kochen ist für mich mehr als nur Nahrungszubereitung.
Es ist Leidenschaft, Neugier, Hingabe – und manchmal auch ein stiller Protest gegen liebloses Essen.
Ich liebe gutes Gemüse, einfache Rezepte mit Tiefe, überraschende Gewürzkombinationen. Und ja – ich esse auch Fleisch.
Aber nur dann, wenn ich weiß, dass das Tier ein würdiges Leben hatte.
Dass es keine Angst hatte, keine Qualen.
Ich glaube fest daran: Man schmeckt das.
Man schmeckt, ob ein Leben respektiert wurde.
Vielleicht bin ich da eigen. Vielleicht auch nicht. Ich habe jedenfalls angefangen, mein rollendes Zuhause nicht nur mit Liebe zum Detail auszubauen, sondern auch mit ganz viel Platz für das, was ich liebe: Gewürze. Kleine Gläser, durchdachte Regale, ein Sammelsurium an Aromen von fern und nah – damit ich unterwegs nicht auf den Geschmack verzichten muss. Gekauft habe ich diese hier bei Amazon.
Gestern war ich mit einer meiner liebsten Freundinnen im Bar Olio in Düsseldorf – mein Lieblingsrestaurant. Dort habe ich ein scheinbar schlichtes Gericht gegessen: Spaghetti mit Tomatensoße.
Klingt unspektakulär?
War es nicht. Samtig, tief, herzhaft. Ein Hauch Salbei, ein bisschen Butter, ein Aroma, das im Mund tanzte.
Heute habe ich das Gericht nachgekocht. Einfach, weil es mich nicht losgelassen hat.
Und – ohne überheblich zu sein – ich finde, meine Version ist sogar noch ein bisschen besser geworden. Vielleicht, weil ich jedes Detail selbst abgeschmeckt habe. Vielleicht, weil ich beim Kochen an schöne Momente dachte.
An meine Freundin. An das Leben.
Und genau deshalb möchte ich es mit dir teilen – weil es einfach ist, aber besonders.
Mein Rezept: Spaghetti mit Honigtomaten und Salbeibutter
Zutaten für 2 hungrige Menschen (oder 3 als Vorspeise):
– Spaghetti (Menge nach Appetit)
– 1 kleine Zwiebel
– 5 EL Olivenöl
– 500 g Honigtomaten (geviertelt)
– 1 Dose stückige Tomaten
– Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian
– 125 g Butter
– 10 frische Blätter Salbei
– Frisch geriebener Parmesan
– Einige Blätter frisches Basilikum
Zubereitung:
1. Spaghetti nach Packungsanleitung in gut gesalzenem Wasser al dente kochen.
2. In einem kleinen Topf das Olivenöl erhitzen. Zwiebel fein würfeln und glasig dünsten.
3. Geviertelte Honigtomaten hinzufügen, kurz anschwitzen, dann die Dosentomaten zugeben.
4. Mit Salz, Pfeffer, Rosmarin und Thymian abschmecken. Auf kleiner Flamme einkochen lassen.
5. Sobald alles weich ist: pürieren – oder rustikal lassen, je nach Geschmack.
6. Die Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen. Salbeiblätter hinzufügen und knusprig braten.
7. Die abgegossenen Nudeln direkt in der Salbeibutter schwenken.
8. Auf dem Teller zuerst die Nudeln anrichten, dann die Tomatensoße darübergeben.
9. Großzügig Parmesan reiben und mit Basilikum garnieren.
Es sind oft die einfachen Dinge, die uns verzaubern.
Ein gutes Gespräch. Eine Erinnerung. Eine Soße, die schmeckt wie Sommer.
Und ein Essen, das mehr ist als Nährstoff – nämlich ein Stück Lebensfreude.
PS: Ich glaube, dass Kochen ein Ausdruck von Liebe ist. Liebe zum Detail, zum Leben, zur Freiheit – und zu dem, was uns nährt. Innen wie außen.