Von Tandil nach Choele Choel

Von Tandil nach Choele Choel

Kategorie Reiseberichte Datum 01.11.2025 Autor GABI

Sonne, Staub und argentinische Herzlichkeit

Irgendwann mussten wir weiter. So sehr wir Tandil ins Herz geschlossen hatten – das Ziel hieß Bariloche.
Fast 1.500 Kilometer lagen vor uns, und mit Möhre fährt man solche Strecken nicht an einem Tag. Also suchten wir uns einen Zwischenstopp, am liebsten direkt am Meer. Nach Wochen voller Straßen und Städte wollte ich wieder das Rauschen hören, den Wind spüren, das Salz in der Luft schmecken.


Das Wetter war perfekt – 25 Grad, Sonne, ein Himmel so blau, dass man meinte, er hätte extra auf uns gewartet. Doch wie das Leben unterwegs so ist: Kaum steht man an der Küste, wird man erinnert, dass auch Freiheit ihre Regeln hat. In Argentinien darf man nicht einfach wild campen. Also unterschrieben wir brav, dass wir nicht außerhalb von Campingplätzen übernachten würden. Kein Problem, dachten wir – bis uns auffiel, dass Wochenende war. Und das heißt in Argentinien: Alle sind unterwegs.


Die Campingplätze waren voll. Restlos. Familien, Freunde, Musik, Feuerstellen.
Also kehrten wir um – müde, ein bisschen frustriert, aber mit dem Wissen: Irgendwo finden wir schon unseren Platz.
Und den fanden wir schließlich an einem kleinen Restaurant direkt neben dem Highway, zwischen Trucks, manchmal modern aber oftmals alte Karren, so ein bisschen, wie Möhre :-).


Ich mag diese Orte. Sie sind roh, ehrlich, ohne Fassade. Die Trucker, die dort anhalten, sind für mich Helden. Sie kennen jede Kurve, jede Bodenwelle, jede Strecke, und trotzdem fahren sie – Tag für Tag, ruhig, beständig, fast stoisch. Neben ihnen zu stehen, fühlte sich irgendwie richtig an. Wir gehören wohl in dieselbe Kategorie: die, die einfach weiterfahren.


Die Pampa – endlose Weite, endloses Denken

Am nächsten Morgen ging es weiter – hinein in die Pampa.
Ein Wort, das ich zwar kannte, aber erst jetzt wirklich verstanden habe.
So weit das Auge reicht: Steppe, Staub, Horizonte ohne Ende.
Manchmal fuhren wir hundert Kilometer geradeaus, ohne eine Kurve, ohne ein Dorf, ohne ein Schild.
Nur Weite, Wind und Himmel.


Es ist eine Landschaft, die dich erdet.
Sie hat nichts zu beweisen, sie ist einfach da.
Und irgendwann fängt man an, sich ihrem Rhythmus anzupassen – langsamer zu werden, ruhiger, stiller.
Die Straßen sind manchmal gut, manchmal katastrophal.
Möhre hat getanzt, gerüttelt, gebockt – und ich war dankbar für jeden Zentimeter Bodenfreiheit.
Mit unserem alten Fiat Ducato wären wir hier wohl gestrandet.


Ankommen in Choele Choel – Insel im Fluss

Nach vielen Stunden Fahrt tauchte endlich wieder Grün auf.
Choele Choel – eine kleine Stadt mitten im Nirgendwo, und doch so lebendig.
Der Campingplatz liegt auf einer kleinen Insel, umgeben von Flüssen und alten Bäumen, die sanft im Wind rascheln. Ein Naherholungsgebiet für die Einheimischen – und an diesem Sonntag war es voll.


Überall Rauch vom Grill, Musik, Kinderlachen, Menschen, die das Leben genießen.
Wir parkten Möhre im Schatten, atmeten tief durch und waren einfach nur froh, da zu sein.
Kaum ausgestiegen, wurden wir angesprochen:
„Woher seid ihr?“
„Wie weit seid ihr schon gefahren?“


Und ehe wir uns versahen, standen wir mitten im Leben – mit einem Teller in der Hand, eingeladen zum Asado, dem argentinischen Grillfest. So sind sie, die Argentinier: herzlich, offen, neugierig. Aber diese Geschichte erzähle ich später.




Und hier findet Ihr das Reel: https://www.instagram.com/p/DRFtX7bksWj/

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Wo bin ich

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Aktueller Standort der Freiheitsliebe-Reise – unterwegs mit dem LKW Möhre auf großer EntdeckungstourIrgendwo zwischen Traum und Abenteuer, auf den Straßen der Freiheit. Mit meinem treuen LKW entdecke ich atemberaubende Landschaften, begegne spannenden Menschen und lasse mich von neuen Kulturen inspirieren. Die Welt ist groß, und jede Reise birgt unzählige Geschichten, die nur darauf warten, erzählt zu werden.

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