Wiedersehen mit Möhre

Der Moment, der nach Freiheit schmeckt: wenn Träume Schlüssel haben.

Ich dachte, ich wäre vorbereitet. Monate der Planung, Packlisten, Abschiede, Bürokratie, und dann der lange Flug nach Montevideo.

Aber nichts — wirklich nichts — bereitet dich auf den Moment vor, in dem du dein Zuhause auf Rädern wieder in den Händen hältst.

Fünf Stunden im Hafen:

Papier, Stempel, Nummern, Warten, Regen, und dann plötzlich dieses Gefühl — so greifbar wie ein Schlüssel, so weich wie ein Herzschlag. Und dann stand sie da: Möhre.

Nass vom Regen, ein bisschen müde von der Überfahrt — aber vertraut und für mich wunderschön.

Ich setzte mich ans Steuer, lächelte, lachte, und fuhr durch die nassen Straßen von Montevideo.

Am Leuchtturm hielten wir an. Sortierten. Richteten ein. Zwei Tage lang wurde aus Chaos wieder Zuhause.

Und als der letzte Gegenstand seinen Platz fand, stand ich da, still, schloss die Tür, atmete tief ein und wusste:

Jetzt beginnt es wirklich.

Nicht der Start einer Reise. Sondern der Beginn eines Lebens, das ich mir selbst gebaut habe. Ein Leben auf Rädern. Ein Leben in Freiheit. Ein Leben, das ich nicht mehr träume — sondern fahre.

Und diese Erkenntnis schmeckt nach Salz, nach Regen auf der Haut, und nach dem warmen Gefühl im Herzen,
wenn man endlich dort angekommen ist, wo man schon lange war: in sich selbst.

Wenn du mich weiter begleiten möchtest — ich freue mich, wenn du mitreist.