Zwischen Waldduft, Hängebrücke und dem Rauschen des Río Azul
Nach den stillen, fast heilsamen Tagen in El Bolsón war es Zeit, wieder ein bisschen Bewegung ins Reisen zu bringen. Also fuhren wir nur ein paar Kilometer weiter, einmal quer durch den Ort, und dann hinein in ein Stück traumhafte Landschaft.
Wir tauchten ein ins Tal des Río Azul — ein Ort, der rund um El Bolsón zu den eindrücklichsten Landschaften zählt: kristallklares Wasser, türkiser Schimmer, kühle Becken, Felsen, Wälder — fast magisch. Es ist bekannt dafür, dass das Wasser in manchen Abschnitten so klar ist, dass man bis zum Grund schauen kann.
Der Weg zum Río Azul war… nun ja, sagen wir: rustikal. Kilometer über unbefestigte Straßen, Staub, Steine, Schlaglöcher. Aber irgendwie gehört genau das dazu. Und irgendwie schaffen wir es ja immer. Als wir schließlich an einen Punkt kamen, an dem die Straße für Möhre zu steil und zu schmal wurde, stellten wir uns einfach an den Rand eines stillen Waldstücks. Perfekt war’s trotzdem.
Von dort aus liefen wir los — ein Weg, der uns sofort eingefangen hat. Immer am Río Azul entlang, begleitet vom Rauschen des Wassers, dem Duft nach Erde, dem Knistern trockener Zweige unter den Schuhen. Der Pfad war leicht zu gehen, aber voller kleiner Überraschungen: umgestürzte Bäume, schmale Passagen, versteckte Abzweigungen direkt ans Wasser.
Und dann: die Hängebrücke. Ein bisschen wackelig, ein bisschen abenteuerlich, aber genau die Art von Moment, die einen zum Grinsen bringt. Drübergehen, sich kurz nicht ganz sicher fühlen – und dann feststellen, wie gut es tut, mal wieder etwas Neues zu spüren.
Flussaufwärts wurde der Weg enger, bis die Felsen uns eine natürliche Grenze setzten. Wir blieben dort eine Weile, saßen im Schatten der Felsen, schauten aufs Wasser und ließen diesen Frieden wirken, der nur entsteht, wenn man weit draußen ist, weit weg von allem, was sonst den Kopf füllt.
Auf dem Rückweg tauchten wir wieder in diese kleinen Seitentrampelpfade ein, die direkt ans Wasser führten. Immer wieder hielten wir an, ließen die Hände durchs kalte Flusswasser gleiten, schauten in die Sonne und freuten uns über diesen wunderschönen Tag. So einfach. So reich.
Am Abend blieben wir einfach stehen — dort, wo wir am Wegrand mit Möhre einen Platz gefunden hatten. Kein Campingplatz, kein Zaun, keine Regeln. Nur wir, der Wald und der Río Azul irgendwo hinter den Bäumen. Ein Tag, der nachwirkte.
Und am nächsten Morgen? Ging es weiter. Zurück auf die legendäre Route 40. Richtung Süden. Richtung El Calafate. Richtung neues Staunen.

Irgendwo zwischen Traum und Abenteuer, auf den Straßen der Freiheit. Mit meinem treuen LKW
entdecke ich atemberaubende Landschaften, begegne spannenden Menschen und lasse mich von
neuen Kulturen inspirieren. Die Welt ist groß, und jede Reise birgt unzählige Geschichten,
die nur darauf warten, erzählt zu werden.